Buchvorstellung: Von erfolgreichen Fotografen lernen – Porträtfotografie

Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen. Mich hat dieses Buch vor allem deswegen interessiert, weil es einen guten Einblick in die verschiedensten Arten der Porträtfotografie liefert.

Dieses Buch richtet sich nicht ausschließlich an Einsteiger, sondern auch an bereits Fortgeschrittene, welche noch eine Spezialisierung in der Menschenfotografie suchen, oder sich bloß Inspiration holen möchten. Es wurde von fünf unterschiedlichen Fotografen geschrieben,  welche sehr gute Einblicke in ihre Arbeitsweise liefern. Von jedem der Fotografen gibt es ein eigenes Kapitel, welches ein umfangreich beschriebenes Shooting, eine Einleitung zu einem Fotografie-Genre innerhalb der Porträtfotografie, und einem Exkurs beinhaltet. Abgerundet wird jedes Kapitel durch ein Interview mit diesem Fotografen.

Neben der technischen Entstehung wird immer wieder darauf eingegangen, warum welche Entscheidungen getroffen wurden und welche Überlegungen dahinter standen.  Dadurch wirkt dieses Buch inspirierend und verleitet den Leser dazu, selbst die Kamera in die Hand zu nehmen und eigene Ideen umzusetzen.

Der erste Teil war von Christian Kasper. Dieser beginnt mit dem Thema Studio, welches zwar nicht zu meinen Vorlieben gehört, aber trotzdem interessante Aspekte beinhaltet. Besonders gut hat mir gefallen, wie man über einige Seiten verteilt bei einem Lifestyle-Shooting  live dabei ist. Von der Planung, welche von einer Idee hin zu Requisiten-, Modell- und Locationsuche handelt, bis hin zum Shooting ist alles dabei. Zahlreiche Tipps zur Koordination und zum Umgang mit den Modellen werden genannt, welche schließlich zu einem natürlich wirkenden Bild führen. Anschließend wird beim Kapitel Emotionen noch einmal die Wichtigkeit aufrichtiger Kommunikation deutlich gemacht.  Das Thema Streetporträt hat mir gut gefallen, da ich dabei vieles bei meiner graz-portrait Serie direkt anwenden kann.

Im Anschluss schreibt Daniela Reske,  wie sie Neugebore, Kinder, Hochzeiten und Paare fotografiert. So schildert sie, welche Dinge beim sensiblen Thema Neugeborenen-Fotografie beachtet werden müssen. Das vorgestellte Kinder-Shooting hat mir vor allem deswegen gut gefallen, weil es in der Natur ist und ohne große Licht-Setups oder ähnlichem auskommt. Vielmehr werde ich hier dazu angeregt, über sinnvolle Requisiten nachzudenken. Dass Kinder vor allem Spaß haben möchten und gerne schnell herum-toben, ist mir ja bereits bekannt. 😉

Auch bei ihren kreativen Hochzeitsfotos arbeitet diese Fotografin hauptsächlich mit Festbrennweiten, wovon ich ebenfalls ein großer Fan bin! Interessant finde ich den Einsatz von Tilt-Shift Objektiven.

Die folgenden Seiten handeln von einem Paar-Shooting am Jahrmarkt, bei welchem sehr natürliche und schöne Fotos entstanden sind.

Im Kapitel von Nadine Schönfeld geht es dann um Themen wie Beauty und Fashion. Auch wenn ich kein Mensch bin, bei dem die Leidenschaft in der Auswahl von Kleidung und Accessoires liegt, finde ich hier Anregungen, welche mir in anderen Bereichen weiterhelfen können. So findet man im Exkurs Bildideen entwickeln einiges zum Ablauf kreativer Prozesse. Sympathisch finde ich, wie sie erzählt, dass sie mit einer recht günstigen Ausrüstung angefangen hat, und dass es nicht immer unbedingt extrem teure Ausrüstung sein muss.

Das Kapitel von Andreas Puhl zur Aktfotografie habe ich übersprungen, da es für mich nicht so interessant ist, aber wer zu diesem Thema der Menschenfotografie Bescheid wissen möchte, wird in diesem Buch ebenfalls fündig.

Im letzten Kapitel, welches von Michaela Hanke verfasst wurde, geht es vor allem um Porträtfotografie auf Reisen. Hier erfährt man wertvolle Tipps zu Umgang und Kommunikation mit fremden Kulturen sowie zur Bildgestaltung. Neben einem Exkurs zur Ausrüstung und einem Einblick in ein spontanes Auftragsshooting auf Reisen findet sich ein Beitrag zu kreativen Porträts, wo mir die Nutzung eines Lensbaby-Objektives schmackhaft gemacht wurde.

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Das Fotografieren von Menschen steht für mich momentan im Vordergrund, daher kam mir das Buch sehr entgegen und hat mich in meiner aktuellen fotografischen Lage mit vielen Inspirationen und Einblicken weitergebracht.  Dadurch dass alle Autoren relativ unterschiedliche Herangehensweisen beim Fotografieren haben, mache ich mir keine Sorgen, wenn ich irgendwo etwas anders mache, als es vielleicht einmal vorgeschlagen wird.  Ich kann es allen empfehlen, die noch eine Spezialisierung innerhalb der Menschenfotografie suchen.

An dieser Stelle vielen Dank an den Verlag Galileo Design, welcher mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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